Krankheitsbilder
Aging-Male-Syndrom
Das „Aging-Male-Syndrom“ steht im Zusammenhang mit dem im laufenden Leben des mannes und im Alter sinkenden Testesteronspiegel. Dabei wird ein abgesenkter Testosteronwert mit Veränderungen wie allgemeine Müdigkeit, Schlafstörung, deprssive Stimmungslage, Erektions- und Orgasmusstörungen assoziert.
Ein Testosteronmangel liegt nicht immer als Ursache dieser Symptome zugrunde. Mangelnde Bewegung, Stress in der Arbeitswelt, Frust in der Ehe und innerliche Ängste können solche Symptome mitverursachen. Unterschiedliche Studien zeigen, dass diese Symptome dem zunehmenden Alter und nicht dem sinkenden Testosteronspiegel zuzuschreiben sind.
Nicht alle Männer im Alter leiden unter diesem Krankheitsbild.
Der naturgemäß sinkende Testosteronspiegel ist nicht die pauschale Ursache aller Symptome und muss auch nicht immer von Symptomen, unter denen der Patient leidet, begleitet werden. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie fordert daher zu einem vernünftigen und wissenschaftlich fundierten Umgang mit dem Reizthema „Aging-Male-Syndrom“ auf.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Urologie
Balanitis, Balanoposthitis (Infektion der Eichel und Vorhaut)
Die Balanitis ist eine Entzündung der Eichel (Glans penis) und oft zusammen mit der Vorhaut (Balanoposthitis).
Schmerzen, Rötung und Brennen sind die häufigsten Symptome.
Zur Diagnostik gehört die Entnahme von Abstrich aus der Eichel.
Die Therapie ist in Form von Penisbäder, Antimykotika und Kortikoid-Salben. Bei einer wiederholten Infektion sollte eine Beschneidung empfohlen werden.
Blasenentzündung (Zystitis)
Eine Zystitis ist eine Infektion der Harnblasenschleimhaut. Blasenentzündung verursacht Brennen die sog. Wasserschneiden, häufiges Wasserlassen, Harndrang bis Dranginkontinenz, Unterbauchschmerzen bis zu Flankenschmerzen. Der Urin scheint trübe und übelriechend.
Die Ursache ist häufig eine Infektion durch die Darmbakterien (meistens Echerichia coli). Die Infektion wird begünstigt durch Blasenentleerungsstörung, Blasensenkung der Frauen, Komorbiditäten wie Diabetes mellitus, Immunerkrankungen, und Tragen eines Dauerkatheters
Zur Diagnostik gehören Urinanalyse, Urinkultur, Sonographie der Harnblase und Nieren.
Oft könnte eine Therapie mit einem Pflanzlichen Mittel wie z.B. Femannose und ausrechende Trinkmenge eine Abhilfe schaffen, bei einer Persistenz der Beschwerden sollte eine Single Shot Therapie mit einem schwachen Antibiotikum gegeben werden. Wichtig ist aber das Anlegen einer Urinkultur vor einer antibiotischen Therapie.
Eine Harnwegsinfektion kann bei einer verzögerten Therapie in eine chronische Infektion bzw. in eine Nierenbeckenentzündung übergehen.
Die Prophylaxe: Ausreichender regelmäßiger Flüssigkeitszufuhr Intim-Hygiene; Langzeitprophylaxe und ggf. Impfung.
Blasenkrebs
Blasenkrebs (Blasen- oder Harnblasenkarzinom) ist ein bösartiger Tumor der Harnblasenschleimhaut. Zu den Risikofaktoren gehören Rauchen, Tabakkonsum, Chronische Entzündungen, Medikamente und Arbeiten mit giftigen Chemikalien und Dämpfe. Das Risiko für einen Blasentumor steigt mit dem Alter und stärker bei Männern um 70. Lebensjahr im Schnitt.
Je früher die Diagnose des Blasenkrebses erfolgt, umso besser ist die Heilungschance.
Das erste Symptom eines Blasentumors ist häufig eine schmerzlose Hämaturie bzw. ein blutiger Urin
Wenn die Krebszellen die Blasenmuskulatur befallen, können diese Zellen über das lymphatische System und die Blutbahn in andere Organe und Gewebe gelangen und somit dort Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden. Deshalb je früher die Diagnose, desto besser die Prognose; liegt der Blasenkrebs nicht im Muskelgewebe vor, sind die Heilungschancen gut.
Diagnostik:
- Ärztliches Gespräch
- körperliche Untersuchung
- Untersuchungen des Urins
- Tumor-Marker z.B. NMP22 , BTA
- Urinzytologie
- Blasenspiegelung
- Biopsie mit TUR-Blasen-Tumor
- Computertumorgraphie oder MRT-Abdomen
- Knochenszintigraphie
Therapie:
Meistens erfolgt Abhängig von der Anzahl, Lokalisation und Größe des Tumors eine TUR-BT. Eine Entfernung der Harnblase hängt meistens von Befall der Blasenmuskulatur. Eine Radio-Chemo-Therapie erfolgt in Abhängigkeit des abschließenden Tumorstadiums.
Prostatavergrößerung (BPH)
Benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist der medizinische Begriff für eine gutartige Vergrößerung der Prostata (die Vorsteherdrüse)
Die Vorsteherdrüse ist eine kleine, etwa kastaniengroße Drüse, welche unterhalb der Harnblase liegt. Sie umschließt die Harnröhre. Sie bildet zusammen mit den Samenbläschen und den Hoden das Ejakulat.
Das Volumen der Prostata nimmt beim Männern ab 30-40. Lebensalter unterschiedlich zu.
Eine Vergrößerung der Prostata an sich ist keine Krankheit, sie kann aber im Laufe der Jahre durch eine Verengung der Harnröhre bestimmte Beschwerden beim Wasserlassen und Symptome hervorrufen.
Schwierigkeiten beim Wasserlassen kommen in Form von häufigem Wasserlassen am Tag, nächtlichem Wasserlassen und einem starken Drang die Blase zu entleeren vor.
Eine Störung der Harnblasenentleerung beginnt oft initial mit dem Beginn der Miktion. Der Harnstrahl ist abgeschwächt, die betroffene Männer klagen über Nachtropfen aus der harnröhre nach dem Wasserlassen, das Gefühl die Harnblasen nicht vollkommen entleert zu haben, das sog. „Restharngefühl“, lange Miktionsdauer und manchmal auch Miktion in 2 oder 3 Phasen.
Bleibt ständig Restharn in der Blase zurück, können sich dort Keime ansiedeln und zu einer Harnwegsinfektion und Blasensteinbildung führen. Infolgedessen treten auch Errektionsstörungen und Ejakulationsstörungen auf.
Diagnostik:
- Arzt-Gespräch, Vorgeschichte, Medikamenteneinnahme
- Miktionsprotokoll
- Tasten der Prostata von Darm her (DRU)
- DRU: Bei der digital-rektalen Untersuchung wird die Konsistenz, Form und Größe der Prostata begutachtet. Wird hierbei Knoten oder Verhärtungen festgestellt, könnten das Hinweise auf einen vorliegenden Prostatakrebs sein.
- Harnstrahlmessung
- Harnanalyse und Urinkultur
- Sonographie der Prostata über die Bauchdecke und transrektal
- PSA-Bestimmung, wobei ein erhöhter PSA Wert ein Hinweis für eine Prostata-Vergrößerung, Entzündung der Prostata oder auch Prostatakrebs sein
- IPSS: internationale Prostata-Symptom-Score (IPSS) Fragebogen zur Verifizierung der Symptome des Patienten (mild, mäßig oder schwer) ausgeprägt sind. Die wichtigste Untersuchung zur Bestimmung der Prostatagröße ist der transrektale Ultraschall. Er erfolgt üblicherweise beim Urologen.
- Blasenspiegelung (Zystoskopie)
Erektile Dysfunktion (ED)
Erektile Dysfunktion (ED) ist die Unfähigkeit, eine ausreichende Erektion des Penis bei sexueller Erregung für einen Geschlechtsverkehr. Der Penis wird nicht hart genug oder erschlafft vorzeitig. Die Ed kann Psychisch oder körperlich bedingt sein. Zu den Psychischen Ursachen gehören Angsterkrankung- Depression- Stress- Konflikte in der Partnerschaft.
Die körperlichen Ursachen sind häufig Erkrankungen, die zu einer Durchblutungsstörung des Penis führen:
- Diabetes mellitus
- Hypertonie und medikamentöse Therapie der Hypertonie
- Hyperlipidämie
- Arteriosklerose
- Nikotinabusus
- neurologische Erkrankungen (multiple Sklerose, polyneuropathie, Operationen und Traumata
- Auch hormonelle Defizite wie Testosateronmangel oder Prolaktin-Erhöhung können eine ED verursachen.
Harninkontinenz
Harninkontinenz (die sog. Blasenschwäche) bedeutet der unwillkürliche Urinverlust bzw. die Unfähigkeit den Urin zu halten.
Zu den Inkontinenzformen gehören: Belastungs-, Drang- und Überlaufinkontinenz. Auch Mischformen aus Belastungs- und Dranginkontinenz können vorkommen. Die betroffenen Patienten haben oft einen hohen Leidensdruck.
Belastungsinkontinenz
Urinverlust bei Belastung, Husten und Nießen. Oft liegt als Ursache eine Insuffizienz der Schließmuskulatur bzw. Sphinkter zu Grunde.
Dranginkontinenz
Urinverlust bei erhöhten Druck und Dranggefühl infolge einer niedrigen Blasenkapazität wie z.B. nach einer Radiotherpie im kleinen Becken, Blasenentzündung, Fremdkörper innerhalb der Harnblase (Blasenkatheter, Harnleiterschiene, Blasensteine) oder bei neurologischen Erkrankungen, die zu einer Überaktivität der Harnblase führen.
Mischinkontinenz
Es liegt eine Kombination aus Drang und Belastungsinkontinenz vor.
Überlaufinkontinenz
Bei dieser Form der Inkontinenz wird die Harnblase überfüllt und die Entleerung erfolgt unvollständig. Die Überlaufinkontinenz trifft vorwiegend Männer mit einer vergrößerten Prostata.
Harnröhrenenge
Eine Verengung (Striktur) der Harnröhre macht sich im Regelfall zunächst durch eine Abschwächung des Harnstrahls bemerkbar, der auch nicht durch Pressen verstärkt werden kann. Die Harnblase wird unvollständig entleert, ein häufiger Harndrang, wiederkehrende Blasenentzündungen und eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion können die Folge sein.
Diese Verengungen sind meist auf Verletzungen der Harnröhre, etwa durch Unfälle, auf Belastungen bei Kathetereinlagen oder auch Entzündungen wie Gonorrhöe, zurückzuführen. Sie können auch mit großem zeitlichem Abstand entstehen und deshalb nicht in jedem Fall auf einen Auslöser zurückzuführen sein.
Diagnostiziert wird die Striktur über eine Röntgendarstellung, bei der die Harnröhre mit Kontrastmittel befüllt wird. Mithilfe dieses „Urethrogramms“ lassen sich die Lage und Länge der Striktur sehr genau abschätzen. Wenn weiterhin Unklarheit besteht, kann eine ergänzende Harnröhrenspiegelung sinnvoll sein. Auf der Grundlage dieser Untersuchungen lässt sich ein genaues Behandlungskonzept für den einzelnen Patienten erstellen.
Therapie:
UTI nach Sachse oder Otis
Hodentumor
Die Hodentumore sind gutartige oder bösartigen Tumore. Hodenkarzinome treten bei Männer zw. 20. und 45. Lj. Zu den Risikofaktoren an Hodenkrebs zu erkranken, gehören Maldeszensus testis (Hodenhochstand), Hodenskrebs in der Familie und Hodenkarzinom der Gegenseite.
Symptome: Schmerzloser vergrößerter Hoden mit hartem Knoten. Bei einer Metastasierung: Ödeme, Bauchschmerzen und Husten
Prognose: Hodenkrebs hat im allgemeinen eine gute Prognose. Nach einer Entfernung des Tumors bzw. Orchiektomie erreicht man schon eine Heilung und die Fertilität kann somit erhalten bleiben. Je nach Stadium des Tumors wird eine Entfernung der Lymphknoten, Chemotherapie oder Bestrahlung angeboten.
Diagnose:
- Anamnese
- Ultraschaluntersuchung
- CT-Abdomen und Becken
- Bestimmun der Tu-marker
Hydrozele (Wasserbruch)
Als Hydrozele bezeichnet man die Ansammlung von seröser Flüssigkeit um den Hoden im Skrotalfach bzw. Hodensack.
Einteilung und Ätiologie
Die angeborene Hydrozele:
Die erworbene Hydrozele: durch Infektion(Epididymoorchitis), Operationen (Leistenbruch Op.) oder durch Hodentorsion oder Tumorprozesse
Symptome:
Häufig sind die Patienten beschwerdefrei. Bei einer Zunahme des Volumens klagen die Patienten über Schmerzen und Druckgefühl beim Laufen, Radfahren und Sitzen.
Diagnostik
Sonographie der Hoden und das äußere Genitale.
Therapie: Hydrozelen Op nach Lord oder Winkelman
Nebenhodenentzündung (Epididymitis)
Die Nebenhodenentzündung (Epididymitis) ist eine Entzündung des Nebenhodens. Der Nebenhoden und Hoden sind bei einer Epididymoorchitis geschwollen, hart und schmerzhaft.
Die Ursache einer Nebenhodenentzündung ist eine aufsteigende Infektion durch Bakterien über Harnröhre, Samenblase, Samenleiter und zum Schluss Nebenhoden.
Die Patienten sollte bei Hodenschmerzen einen Urologen aufsuchen. Es sollte eine Urinanalyse, ggf. eine Urinkultur, Blutuntersuchung, körperliche- und Ultraschaluntersuchung erfolgen.
Die frühzeitige Behandlung ist in Form von Bettruhe, Hodenhochlagerung, Kühlung, Schmerzmittel und orale bzw. i.v. Antibiotika.
Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)
Ist eine Infektion (Bakterien, Viren und Pilze) des Nierenbeckens und die Folge einer aufsteigenden Infektion der Harnwege.
Die Symptome sind Fieber, Schüttelfrost, Nierenlagerschmerzen Abgeschlagenheit.
Eine Nierenbeckenentzündung wird am besten mittels Antibiose (orale /i.v. Antibiose) behandelt. Bei einer Verzögerung der Therapie könnte es zu einer Bakteriämie bzw. Sepsis kommen. Bei einer richtigen Therapie heilt die Nierenbeckenentzündung komplikationslos.
Wichtig sind Bettruhe und ausreichende Trinkmenge.
Nierensteine
Nierensteine entstehen, wenn Bestandteile des Harns auskristallisieren.Steine können im gesamten Harntrakt vorkommen. Befindet sich ein Stein in der Niere, heißt er Nierenstein. Im Harnleiter wird er Harnleiterstein genannt, in der Blase Blasenstein. Der Oberbegriff für alle Formen lautet Harnstein.Die Steine sind oft klein wie Reiskörner, manche werden auch mehrere Zentimeter groß.Harnsteine können unbemerkt bleiben oder Probleme bereiten, zum Beispiel Nierenkoliken mit Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen.Die Therapie richtet sich nach Größe, Art und Lage des Steins: Kleine Steine gehen oft von selbst mit dem Harn ab. Größere Steine lassen sich in einer kleinen Operation entfernen oder mit Druckwellen von außen zerkleinern. Manche Steine kann man mit Medikamenten auflösen.Eine Harnsteinanalyse hilft, weiteren Steinen vorzubeugen. Am häufigsten erkranken Menschen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren.Die Häufigkeit von Harnsteinen hat in den westlichen Industrienationen zugenommen. Als eine Ursache gilt ein ungesunder Lebensstil, der zu Übergewicht und Folgekrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes führen kann.
Symptome:
Nierensteine können unbemerkt bleiben. Ruhende Steine in der Niere werden manchmal zufällig bei einer Ultraschaluntersuchung entdeckt. Eventuell verursachen sie nur milde Symptome, etwa ein leichtes Ziehen in der Nierengegend. Oder sie führen zu Harninfektionen oder zu Blutspuren im Urin.
Unangenehm wird es dann, wenn die Steine aufgrund ihrer Größe eine Harnstauung verursachen und damit heftige Schmerzen auslösen. Solche Schmerzen heißen Nierenkolik.
Ursachen:
Warum bekommt man Nierensteine? Viele Faktoren können dazu beitragen, dass Harnbestandteile im Urin nicht mehr löslich sind, sondern Steine bilden. Als Risikofaktoren gelten:
- Flüssigkeitsmangel
- Krankheiten wie zum Beispiel Gicht, Überfunktion der Nebenschilddrüse und Diabetes
- Einseitige Ernährung
- Übergewicht
- Störungen der Nierenfunktion
- anatomische Besonderheiten der Nieren und Harnwege
- bestimme Medikamente
- häufige Harnwegsinfekte
- Nierensteine in der Familie
Therapie:
Viel trinken, sofern aus ärztlicher Sicht kein Einwand besteht. Gut geeignet ist zum Beispiel Mineralwasser, auch verdünnte Obstsäfte kommen infrage.
Viel Bewegung. Das kann Steine im Harnleiter weiter befördern – das Hüpfen soll beispielsweise eine hilfreiche Methode sein.
Bestimmte Medikamente sollen den Steinabgang erleichtern, zum Beispiel Alphablocker wie Tamsulosin. Da dieser Wirkstoff für diesen Anwendungsfall nicht offiziell zugelassen ist, müssen Vor- und Nachteile abgewogen werden.
Schmerzmittel wie Paracetamol oder Diclofenac lindern die Schmerzen. Diese Medikation muss mit dem Hausarzt abgesprochen werden. Sind die Schmerzen sehr stark, helfen Schmerzmittel über die Vene. Das geschieht in der Regel in einem Krankenhaus.
Stein auffangen: Erkrankte sollten versuchen, den Stein beim Wasserlassen mit einem Sieb oder einer Kaffeefiltertüte aufzufangen. Der Stein kann dann im Labor auf seine Bestandteile untersucht werden.
Nierensteine entfernen
Ob Steine entfernt werden müssen, hängt vor allem von ihrer Größe, von der Lage und der Harnsteinart ab und davon, welche Probleme sie bereiten. Es gibt zwei verschiedenen Möglichkeiten, Harnsteine zu beseitigen – eine kleine OP oder die Nierensteinzertrümmerung durch Druckwellen von außen. Welches Verfahren individuell am besten geeignet ist, welche Vor- und Nachteile es hat, besprechen die behandelnden Ärzte mit den Erkrankten.
1) Nierensteinentfernung durch eine kleine Operation
-Ureterorenoskopie (URS)
-Perkutane Nephrolithotomie (PCNL
2) Nierensteinzertrümmerung durch Stoßwellen (Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie, ESWL)
Bei dieser Therapiemethode werden Nieren- oder Harnleitersteine von außen berührungsfrei durch akustische Druckwellen (Stoßwellen) in kleinste Teile zertrümmert. Diese kann der Körper über den Harnleiter ausscheiden. Üblicherweise findet die Behandlung ohne Vollnarkose statt. Die Betroffenen erhalten aber Schmerzmittel. Die ESWL ist nur für kleine Steine geeignet.
Behandlungsmethode ESWL: Stoßwellen zielen auf den Nierenstein und zerkleinern ihn
© W&B/Astrid Zacharias
Allgemeine Tipps zur Vorbeugung von Nierensteinen
Ganz generell kann das Risiko für erneute Nierensteine gesenkt werden, indem man seine Lebensgewohnheiten anpasst:
Ausreichend trinken: Trinken Sie gleichmäßig über den Tag verteilt mindestens 2- 2,5 Liter, sofern aus ärztlicher Sicht kein Einwand besteht. Empfehlenswert sind zum Beispiel mineralstoffarme Mineralwassersorten mit viel Bicarbonat (HCO3), Früchtetees, verdünnte Zitronen- und Orangensäfte. Verzichten Sie lieber auf süße Softdrinks.
Viel bewegen: Das individuell passende Maß an körperlicher Bewegung tut grundsätzlich gut und trägt auch dazu bei, dass sich kleine Nierensteine erst gar nicht festsetzen.
Normalgewicht anstreben: Wer Übergewicht abbaut – mit ausgewogener Ernährung und viel körperlicher Aktivität – senkt das Risiko, dass sich Harnsteine bilden. Vorsicht: Strenge Abnehmkuren sind nicht zu empfehlen, denn sie können das Risiko für bestimmte Steinarten sogar erhöhen.
Was darf man (nicht) essen?
Beim Thema Ernährungsempfehlungen zur Vorbeugung von Nierensteinen besteht grundsätzlich noch Forschungsbedarf. Auch müssen Ernährungsregeln immer individuell zugeschnitten sein. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber, welche Ratschläge in Ihrem Fall sinnvoll sind.
Allgmeine Ernährungstipps zur Harnsteinprävention bei Erwachsenen lauten:
Wurst und Fleisch sollten auf dem Speiseplan eher die Ausnahme bilden.
Essen Sie Salz und Süßigkeiten nur in geringen Mengen.
Wählen Sie bei Getreideprodukten in erster Linie Vollkornprodukte.
Als günstig gelten Gemüse und Obst – mit Ausnahme von Lebensmitteln mit sehr hohem Oxalatanteil, wie zum Beispiel Spinat, Rote Bete oder Rhabarber.
Essen Sie Nüsse nur in kleinen Mengen.
Quellen:
S2k-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe der Urolithiasis (AWMF Registernummer 043 – 025), Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU), Aktualisierung 2018
Gary C Curhan, MD, ScD, Mark D Aronson, MD, Glenn M Preminger, MD, Diagnosis and acute management of suspected nephrolithiasis in adults, ed. UpToDate. Waltham, MA: UpToDate Inc. https://www.uptodate.com (Abgerufen im August 2019)
Urologenportal der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Online: https://www.urologenportal.de/patienten/patienteninfo/patientenratgeber/harnsteine.html (Abruf 08/2019)
Nierentumore
Bösartige Tumoren der Niere können von verschiedenen Geweben ausgehen. Mit Abstand am häufigsten sind so genannte Nierenzellkarzinome, auch als Nierenkarzinom oder Adenokarzinom der Niere bezeichnet. Sie machen rund 95 Prozent aller Nierentumoren aus und gehen meistens von den Zellen der Harnkanälchen aus. Das Nierenzellkarzinom gehört zu den häufigeren malignen Tumoren des Erwachsenen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei Männern zwischen 65 und 70 Jahren, bei Frauen über 70 Jahre. In den letzten Jahren wurden Nierenzellkarzinome zunehmend häufig im Rahmen abdomineller Diagnostik aus anderer Indikation mittels Sonographie oder Schnittbildverfahren entdeckt.
Die wirksamsten Therapieverfahren sind die Operation besonders im lokalisierten Stadium und die medikamentöse Therapie. Die Operation mit kompletter Tumorentfernung ist die einzige kurative Option. Für die medikamentöse Tumortherapie in der metastasierten Situation wurden in den letzten 15 Jahren zahlreiche neue Arzneimittel aus dem Bereich der Antiangiogenese, der Tyrosinkinase- und der Immuncheckpoint-Inhibition als Mono- und als Kombinationstherapien zugelassen.
Nierenzyste
Bei einer Nierenzyste handelt es sich um einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum in oder an der Niere. Eine einzelne Nierenzyste verursacht in der Regel keine Beschwerden und ist harmlos. Treten jedoch mehrere Zysten in der Niere auf, können sie unangenehme Schmerzen verursachen und erfordern eine Therapie. Einzelne Nierenzysten sind in der Regel harmlos und stören die Nierenfunktion nicht. Anders ist es jedoch bei Zystennieren, die erblich bedingt sind. Dabei bildet sich in beiden Nieren eine große Anzahl an flüssigkeitsgefüllten Zysten. Nur wenn Beschwerden auftauchen, etwa ein Druckgefühl oder Schmerzen beim Schlucken, oder die Zyste so stark wächst, dass sie von außen sichtbar ist und kosmetisch stört, sollte sie operativ entfernt werden. Zu den wichtigsten Lebensmittelgruppen gehören: Obst und Gemüse, stärkehaltige Lebensmittel wie beispielsweise vollkornhaltige Mehle für Brot und Nudeln, Reis und Kartoffeln sowie proteinreiche Lebensmittel wie zum Beispiel Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte, Milch und Milchprodukte.
Prostataentzündung (Prostatitis)
Die Prostatitis ist eine Entzündung der Prostata verursacht durch aufsteigende Keime über die Harnröhre. Die Infektion der Prostata können durch die Darmbakterien wie E. coli und Enterobakterien bzw. durch die sexualübertragbaren Erreger wie Chlamydien, Gonokokken und Mykoplasmen verursacht werden.
Bei einer Prostataentzündung klagen die betroffene über Brennen und schmerzen beim Wasserlassen oder Ejakulation, Blut im Sperma, Schmerzen im Dammbereich, Blasenentleerungsstörung bis zum Harnverhalt, häufiges Wasserlassen, Druck und Dranggefühl mit oder ohne Fieber und Schüttelfrost.
Die Diagnosestellung erfolgt über die Tastuntersuchung der Prostata, Urin-, Blut- und Samenuntersuchung, PSA-Bestimmung und Ultraschalluntersuchung.
Die Therapie einer akuten Prostatitis erfolgt durch die testgerechte antibiotische Therapie. Anlage eines Katheters bei einer Blasenentleerung wird empfohlen.
Eine chronische Prostatitis hat oft unterschwellige Symptome, die gelegentlich auftreten oder in milder Form immer vorhanden sind. Die Patienten beklagen dauerhaftes leichtes Brennen, situationsbedingte Schmerzen im Dammbereich, Blasenentleerungsstörung mit Restharngefühl und häufig andauerndes Dranggefühl.
Eine Therapie der chron. Prostatitis gestaltet sich nicht einfach und oft ist meiner operativen Sanierung der Prostata mit gleichzeitiger antibiotischen Therapie verbunden.
Prostatakrebs
Das Prostatakarzinom (Prostatakrebs) ist der häufigsten bösartiger Tumor des Mannes. Der bösartige Tumor der Vorsteherdrüse tritt oft ab dem 50. Lj auf und er wächst relativ langsam.
Männer mit Prostatakarzinom in der Familie (Vater, Bruder, Onkel und Großvater) haben ein höheres Risiko an Prostatakrebs zu erkranken als andere.
Die Patienten Haben zu Beginn der Krankheit keine Symptome. Man muss jedoch zwischen den Symptomen einer vergrößerten Prostata mit Blasenentleerungsstörung und häufigem Wasserlassen von Spätsymptome eines Prostatakarzinoms wie z. B. Knochenschmerzen unterscheiden.
Wichtig für eine vorzeitige Diagnosestellung ist die regelmäßige Vorsorge durch den Urologen. Eine regelmäßige Blutuntersuchung (PSA Bestimmung, PSA= Prostata spezifisches Antigen) allein reicht oft nicht aus,
Der Tumor breitet sich zunächst innerhalb der Prostata aus.
Bei einer rechtzeitigen Diagnosesicherung durch eine Biopsie der Prostata kann die Therapie vor einer Metastasierung eingeleitet werden. Bei fortschreitendem Wachstum kann er aber die Kapsel durchbrechen und über zunächst Lymphbahnen aber auch über die Blutbahnen andere Organe befallen.
Die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten ist durch rechtszeitige Diagnose, das langsame Krebswachstum und gute Therapieansätze gestiegen.
Spermatozele
Die Spermatozele ist eine Zyste am Nebenhoden bzw. am Samenstrang. Sie ist gefüllt mit Samen oder Spermien und häufig ohne Symptome.
Die Spermatozelen werden von vielen Männern zufällig beim Tasten als Knoten auf dem Hoden entdeckt.
Die Diagnostik erfolgt hauptsächlich durch eine Sonographie der Hoden und Nebenhoden.
Eine asymptomatischen Spermatozele bedarf es keine Therapie. Eine Operation wird bei einer Größenzunahme und Schmerzen mit Druckgefühl im Hodenbereich empfohlen.
Sexuell übertragbare Infektion = STI/STD
Hautveränderungen und nässende Hautstellen, insbesondere Bläschen, Warzen oder Geschwüre, können ein Anzeichen für eine sexuell übertragbare Infektion ( STI ) sein. Sie treten zumeist an Scheide, Penis, Po oder Mund auf – von außen sichtbar, aber auch nicht erkennbar im Inneren.
zur weiteren Information:
Vorhautenge (Phimose)
Eine Phimose ist eine angeborene oder erworbene Verengung der Vorhaut des Penis. In den ersten Jahren der Jungen ist eine Phimose physiologisch und keine Erkrankung. Die Vorhaut kann
nicht über die Eichel zurückgezogen werden. Wird die Vorhaut nur teilweise zurückgezogen werden, wird als relative Phimose bezeichnet.
Zusätzlich zu einer Vorhautenge besteht oft ein verkürztes Vorhautbändchen und Vorhautverklebung an der Eichel. Die Verklebungen der Vorhaut können unter einer lokalen Betäubung mit einer Knopfsonde gelöst werden.
Das zu kurze Vorhautbändchen bis unterhalb der Harnröhrenmündung spannt beim Zurückziehen der Vorhaut oder bei der Erektion und zieht die Eichel nach unten. Es reißt häufig beim Geschlechtsverkehr ein.
Mikroverletzungen der Vorhaut beim Zurückziehen und Entzündungen können zu Narbenbildungen führen und die Phimose verstärken.
Die Erwachsene Männer können aufgrund einer Entzündung der Eichel und Vorhaut besonders beim Diabetes mellitus eine Phimose entwickeln.
Die Therapie gestaltet sich in erster Linie in Form von regelmäßige Hygiene, Therapie der Eichel- und Vorhautentzündungen und Einsatz von kortisonhaltigen Salben.
Bei weißlich narbiger Veränderung Umbau der Vorhaut mit zunehmender Vorhautenge kann es sich um einen sogenannten Lichen sclerosus et atrophicans handeln.
Bei einem Lichen sclerosus et atrophicans sollte immer eine Behandlung mit einer Kortisonsalbe durchgeführt werden.
Eine Operation sollte grundsätzlich nur erfolgen, wenn die Salbenbehandlung erfolglos geblieben ist und die Beschwerden fortbestehen.
Wenn sich eine enge Vorhaut nach dem Zurückschieben hinter die Eichel nicht wieder in die Ausgangsposition bewegen lässt, spricht man von einer Paraphimose oder von einem „spanischen Kragen“. Der enge Anteil der Vorhaut schnürt dann den Rückfluss von Blut und Lymphflüssigkeit ab. Dadurch schwillt das innere Blatt der Vorhaut an und die Enge nimmt noch weiter